Natürlich trainieren: Wie das Functional Training die Fitnessbranche erobert

Die Fitnessbranche ist ein Bereich, in dem es fast jährlich neue Entwicklungen gibt. Bei manchen Trends handelt es sich um kurzfristige Erscheinungen, während sich aus anderen eine Marktnische entwickelt. Das sogenannte Functional Training gehört eindeutig zur letztgenannten Kategorie: Mittlerweile wird das funktionelle Training in zahlreichen Fitnessstudios in der Schweiz angeboten. Lesen Sie hier, was die Menschen an dieser neuen Trainingsart so fasziniert.

Trainieren wie in der Natur

Einer der Hauptgründe, warum Menschen in früheren Zeiten körperlich gesünder waren als heute, liegt darin, dass man sich wesentlich mehr bewegte. So gut wie alles musste per Hand erledigt werden – vom Zerkleinern des Feuerholzes bis zum Bau des eigenen Hauses. Genau hier setzt das Functional Training an: Die Bewegungen, die der Sportler ausführt, sind Alltagstätigkeiten nachempfunden. Der Körper wird zum Trainingsgerät: Statt isolierten Bewegungen stehen beim Functional Training Übungen wie Ausfallschritte, Klimmzüge, Kniebeugen und Sprünge auf dem Programm. Hierdurch wird die Rücken- und Bauchmuskulatur auf eine vollkommen natürliche Weise stabilisiert.

Keine monotone Plackerei mehr

Monotones Gewichtestemmen zu pumpender Discomusik – dies ist auch heute noch das übliche Bild in Fitnessstudios, die Muskeltraining anbieten. Viele Menschen, die ihren Körper kräftigen möchten, fühlen sich davon abgeschreckt und verzichten im Zweifelsfall lieber auf eine Mitgliedschaft. Das Functional Training macht die Gewichtsplackerei obsolet: Die Figur formen ohne Hantelstemmen – mit dieser neuen Trainingsart wird dieser uralte Traum wahr. Anstatt die Muskeln auf Kontraktion zu trimmen, setzt man alle Muskelgruppen ein und erreicht eine ganzheitliche Kräftigung. Die berüchtigten „Partymuskeln“ an den Oberarmen sind damit passé.

Die Hausarbeit fällt leichter

Beim Functional Training werden die natürlichen Bewegungsabläufe gestärkt, was für den Alltag einen enormen Vorteil bedeutet. Wer herkömmliches Krafttraining betreibt, bekommt zwar früher oder später ansehnliche Muskelpakete – diese können aber nur selten so eingesetzt werden, dass man einen Nutzen davon hat. Anders als die meisten Fitnessgeräte sind gefüllte Wäschekörbe oder Säcke mit Grüngut nicht so beschaffen, dass beim Tragen die volle Muskelkontraktion erreicht wird. Sportler, die auf Functional Training setzen, profitieren fast jeden Tag davon. Es verwundert nicht, dass viele Fitnessclubgänger, die sich mithilfe des funktionalen Trainings fit halten, weiblichen Geschlechts sind: In den meisten Familien ist die Hausarbeit Frauensache – auch heute noch. Durch Functional Training lassen sich Überbelastungen und Bandscheibenvorfälle wirksam vermeiden.

Altbewährte Trainingshilfen

Wenn man einen Fitnessclub betritt, in dem Functional Training angeboten wird, fühlt man sich unter Umständen an seine eigene Kindheit erinnert: Der altbekannte Medizinball beispielsweise ist beim funktionellen Training eine der meistverwendeten Trainingshilfen. Sehr beliebt ist auch das Sling-Training, bei dem man sich mit Händen und Füssen in zwei von der Decke baumelnde Gurte hängt bzw. stützt. Statt klassischen Hanteln gibt es beim Functional Training die sogenannte Kettlebell, die aus der Kniebeuge nach oben vor den Körper geschwungen wird. Keine Frage: Die Abwesenheit von „echten“ Trainingsgeräten ist einer der Gründe, warum sich so viele Sportler zum Functional Training hingezogen fühlen.