So surfen Sie sicher und anonym im Internet

Der NSA-Skandal der vergangenen Wochen und Monate hat erneut vor Augen geführt, dass es wichtiger denn je ist, sich mit Datensicherheit und Surfgewohnheiten auseinanderzusetzen. Wie der Whistleblower Edward Snowden enthüllte, ist es Analysten der amerikanischen Geheimdienste jederzeit möglich, den Datenverkehr von Nicht-US-Bürgern abzufangen, zu analysieren und zu speichern, wann immer dies notwendig sei. Seither stehen diese Praktiken in der Kritik vieler Bürger und Politiker. Solang die Politik keine Massnahmen gegen diese Techniken ergreift, bleibt sich zu fragen, was kann ich selbst tun, um mich vor den ungewollten Mithörern zu schützen. Dabei geht es nicht darum, verbotene Machenschaften im Internet zu unterstützen, sondern jedem Menschen die Privatsphäre zu verschaffen, die ihm zusteht. Alle im Folgenden aufgeführten Lösungen sind vollkommen legal und bedürfen unterschiedlicher Erfahrung im Bereich Computersoft- und hardware.

Zwischenschalten eines Proxy-Servers

Beim Besuch einer Webseite werden automatisch bestimmte Daten an den Server, auf welchem die Seite angelegt ist versendet. Die einfachste Methode, dies zu verhindern, ist einen sogenannten Proxy-Server als Vermittler zwischen heimischen PC und Server zwischenzuschalten. Fragt man also eine Webseite an, erledigt dies der Proxy und kommuniziert stellvertretend mit dem Server. Es sollte darauf geachtet, dass ein anonymisierender Proxy verwendet wird, der die eigene IP-Adresse nicht weiterleitet, sondern lediglich Variablen, die darauf hinweisen, dass ein Proxy genutzt wird. Desweiteren muss darauf geachtet werden, dass keine persönlichen oder vertraulichen Daten gesendet werden, denn wer einen Proxy-Server zwischenschaltet muss auch immer gewiss sein, dass dies über einen Dritten geschieht.

Anonymisierung mit Hilfe von VPN-Diensten

Eine Alternative zu Proxy-Servern bieten so genannte VPN-Dienste (VPN = Virtual Private Network). Dabei wird ein verschlüsselter Kanal zwischen eigenem Computer und dem Server des VPN-Dienstes aufgebaut. Dieser leitet die Anfrage einer Webseite dann von sich aus weiter und eine Verschleierung der eigenen IP-Adresse und damit der eigenen Identität findet statt. Es bestehen jedoch die gleichen Risiken wie bei einem Proxy.

Tor-Netzwerk und JohnDonym

Da sowohl bei Proxy- als auch bei VPN-Diensten lediglich der Umweg über einen einzelnen Vermittler gemacht wird, birgt dies gewissen Risiken. Zum einen besteht die Gefahr des Missbrauchs und zum Anderen die einfache Möglichkeit der Rückverfolgung, wenn entsprechende Anstrengungen unternommen werden. Bei den Tor- und JohnDonym- Diensten dagegen kommen mehrere Vermittler zum Einsatz. Es muss eine Software heruntergeladen werden, die auf einen einfachen USB-Stick (oftmals als Werbegeschenke erhältlich) installiert wird. Dadurch werden auch auf dem PC keine Spuren hinterlassen.