Webdesign im Wandel der Zeit

Es gab Zeiten, in denen eine Webseite nichts weiter als eine Ansammlung von Wörtern und Sätzen war. Zahlen, Daten und Fakten – mehr hatten Internetseiten in den späten 90er- und frühen 2000er-Jahren nicht zu bieten. Das Webdesign hatte in der damaligen Zeit bei Weitem nicht den Stellenwert, den es heute einnimmt.

Wie sehr sich die Zeiten geändert haben, merkt man, wenn man Webseiten von führenden Online-Händlern besucht. Längst haben die Betreiber derartiger Seiten begriffen, dass beim Webdesign die Benutzerfreundlichkeit an erster Stelle stehen sollte – zumindest dann, wenn man Wert auf hohe Umsätze legt. Sogar Menschen, die sich im Internet kaum oder überhaupt nicht auskennen, haben in der Regel keine Probleme mehr, sich zurechtzufinden und den Weg zu den gesuchten Informationen zu finden: Ein paar Mausklicks, und schon wird das gewünschte Produkt an die angegebene Adresse geliefert.

Das Landeseiten-Konzept hat sich durchgesetzt

Noch in der Mitte der 2000er-Jahre landeten Internetnutzer, die Suchmaschinen wie Google oder Yahoo nutzten, sehr häufig auf der Homepage der jeweiligen Zielseite. Dies hatte den gravierenden Nachteil, dass sie sich von dort aus zu den gesuchten Informationen durchklicken mussten. Dazu war ein gehöriges Mass an Geduld erforderlich, da Begriffe wie „Brotkrumennavigation“ zur damaligen Zeit noch Fremdwörter waren.

Inzwischen sind viele Unternehmen dazu übergegangen, ihre Webseiten durch sogenannte Landeseiten zu erweitern, die für themenrelevante Suchbegriffe optimiert sind. Idealerweise werden die Informationen in sogenannten Hubs zusammengefasst. Auf diese Weise kann sich der Nutzer mit allen relevanten Daten und Fakten versorgen, bevor er eine Kaufentscheidung trifft. Dieses Konzept ist so erfolgreich, dass inzwischen sogar kleine Firmen Landeseiten für ihre Internetpräsenzen erstellen lassen.

Das grafische Design von Webseiten wird immer anspruchsvoller

Ein grafisches Webdesign, das diesen Namen verdiente, war früher nur auf sehr wenigen Internetpräsenzen zu finden. Die meisten Betreiber beschränkten sich darauf, die Informationen in Form von Textblöcken zu präsentieren. Häufig war ein Firmenlogo auf dem Kopf der Webseite („Header“) das einzige grafische Element. Dieses unattraktive Erscheinungsbild schreckte viele Internetneulinge davon ab, sich näher mit derartigen Webseiten zu beschäftigen.

Vergleicht man heutige Webseiten mit ihren Pendants aus den 90er-Jahren, ist ein Unterschied festzustellen, der kaum grösser sein könnte. Nahezu jede aktuelle Webseite ist grafisch ansprechend gestaltet, sodass die Benutzer sich nur selten genötigt fühlen, auf eine andere Seite auszuweichen. Selbst Privatblogs besitzen heute ein Webdesign, von dem Netzuser vor 15 Jahren nur träumen konnten.

Der gewaltige Fotschritt, den das Webdesign in den zurückliegenden Jahren gemacht hat, ist auch dadurch zu erklären, dass die Designer heute eine umfangreiche Ausbildung durchlaufen. Zwar arbeiten in Webagenturen nach wie vor viele Autodidakten, doch auch sie verfügen über umfangreiche Erfahrungen bei der Webseitenerstellung. Die heutige Webdesigner-Generation ist quasi mit dem Internet aufgewachsen und weiss, wonach die Kunden von Unternehmen verlangen. Eines ist sicher: Die Benutzerfreundlichkeit von Webseiten wird sich in den kommenden Jahren weiter verbessern – schon deswegen, weil der Wettbewerb im Internetgeschäft immer härter wird.