Schultafel

Mehr Wissen in kürzerer Zeit aufnehmen – diesen Wunsch haben nicht nur Schüler und Studenten, sondern auch Menschen, die voll im Berufsleben stehen. In jüngster Zeit gibt es immer mehr Anbieter, bei denen man ein Lerncoaching buchen kann. In diesem Beitrag wollen wir der Frage nachgehen, ob sich ein solches Coaching wirklich lohnt.

„Wie“ statt „was“

Ein Lerncoaching unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von herkömmlichem Nachhilfeunterricht. Einer der wichtigsten Punkte ist, dass bei einem Coaching nicht das „was“, sondern das „wie“ im Mittelpunkt steht. Im Klartext bedeutet dies, dass dem Lernenden vermittelt wird, wie man Wissen auf eine effiziente und „gehirnschonende“ Weise aufnehmen kann. Dabei kommt es nicht darauf an, welche Art von Inhalten aufgenommen wird: Entscheidend ist, dass das Gehirn in einen aufnahmefähigen Zustand versetzt wird. Ist dieser Zustand erst einmal erreicht, fällt es dem Lernenden leicht, die aufgenommenen Inhalte zu speichern und bei Bedarf abzurufen. Durch kleine Erfolgserlebnisse in Schule, Studium oder Beruf steigt die Motivation des Klienten stetig an. Insofern ist ein Lerncoaching sicherlich ein Gewinn – gleichgültig, ob es um das Behalten von binomischen Formeln oder das Erlernen einer Sprache geht.

Mehr Spass am Lernen

Hand aufs Herz: Den Spass am Lernen haben die meisten Erwachsenen schon vor langer Zeit verloren. Bei vielen von ihnen liegt die Zeit, als man noch wissbegierig war und neue Inhalte aufsog wie ein Schwamm, mindestens zwei Jahrzehnte zurück. Ein Lerncoaching soll dazu dienen, den vielbeschworenen Spass am Lernen zurückzugewinnen. Dies funktioniert tatsächlich – wenn auch nicht immer sofort. Bei vielen Hilfesuchenden müssen zunächst Lernhemmnisse beseitigt werden. Die Ursachen für die mangelnde Aufnahmebereitschaft des Gehirns liegen oft tief: Konkurrenzdruck, Schulstress, Pubertätsprobleme – die Schwierigkeiten, mit denen junge Leute zu kämpfen haben, sind vielfältig. Um den Spass am Lernen zurückzuholen, entwirft der Lerncoach eine massgeschneiderte Strategie. Bei Schülern geschieht dies in enger Abstimmung mit den Eltern. In der Regel sind diese froh, dass sich ein Aussenstehender intensiv mit ihrem Kind beschäftigt und versucht, vorhandene Potenziale aufzuspüren und nutzbar zu machen.

Hilfe zur effizienten Selbstorganisation

Die Alltagserfahrung sowie verschiedene Studien zeigen, dass bei jungen Menschen eine fehlende Motivation und ein geringes Verantwortungsbewusstsein vorherrschen. Hinzu kommt ein hohes Mass an Unselbstständigkeit und eine geringe Belastbarkeit. Alle genannten Faktoren stehen der erfolgreichen Aufnahme von Wissen diametral entgegen. In einem Lerncoaching erfährt der Klient, wie man sich so organisiert, dass man den Leistungsanforderungen genügt, ohne dass die eigene Lebensqualität darunter leidet. Im Fokus eines Lerncoachings stehen grundsätzlich die Fähigkeiten und Ressourcen des Hilfesuchenden. Die Defizite, die bei herkömmlichem Nachhilfeunterricht im Vordergrund stehen, verschwinden bei einem Lerncoaching mit der Zeit wie von selbst. Eine gewisse Eigeninitiative ist allerdings vonnöten, damit das Coaching erfolgreich verläuft – wer sich partout nicht verbessern will, ist bei einem Lerncoach an der falschen Adresse.