Roskosmos will den Mond besiedeln

Roskosmos und die Russische Akademie der Wissenschaften erwägen eine bemannte Mission zum Mond im Interesse der Wissenschaft. Dies sagte der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos Wladimir Popowkin. Ihm zufolge könnten Menschen auf den Mond geschickt werden, die dort in Labors Forschung betreiben könnten. Roskosmos und die Akademie der Wissenschaften hätten eine gemeinsame Arbeitsgruppe erschaffen, um die Möglichkeiten der Besiedlung des Mondes zu erforschen.

Wladimir Popowkin hat bereits zuvor öfters seine Absicht geäußert, eine Mission zum Mond zu organisieren, dabei jedoch hingewiesen, dass solche Projekte einem wissenschaftlichen Zweck dienen sollten. Das russische Programm der Erforschung des Weltraums bis 2020 wurde von Roskosmos am 14. Januar veröffentlicht. Große Priorität liegt dabei auf der Erforschung des Mondes.

Laut Popowkin sollten Menschen auf dem Mond Forschungsaufgaben durchführen und nicht einfach einen Fußabdruck hinterlassen wie im Jahr 1969. Popowkin sagte außerdem, dass nicht nur ein Gerät bringen wolle, sondern ein ganzes System zur Erforschung des Satelliten. Die Erforschung des Mondes soll wesentlich umfangreicher werden als in den 60 Jahren des letzten Jahrhunderts.

Bereits am Montag sagte ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde, dass man plane, nach 2030 auf dem Mond Forschungsstationen zu errichten. Die bemannten Raumstationen könnten dabei aus Materialen errichten werden, die auf dem Mond vorkommen. Verglichen mit anderen Himmelskörpern sei der Mond für eine Basis ein idealer Ort: Dort gäbe es vermutlich nicht nur Wasser, sondern auch alle notwendigen Rohstoffe zur Herstellung von Raketentreibstoff und Baumaterialien.

Roskosmos zeigten in letzter Zeit viel Interesse am Mond interessiert: 2015 will man vom derzeit im Bau befindlichen Weltraumbahnhof Vostochny in der Amur-Region ein Forschungsfahrzeug Namens Luna-Glob auf den Mond schicken. Für 2020 plane man außerdem eine bemannte Mondmission. Roskosmos hat derzeit zwei Weltraumbahnhöfe: die Hauptbasis Baikonur in Kasachstan und Plessezk bei Archangelsk. Letzterer soll in Zukunft Baikonur als Hauptbasis ersetzen, weil in Baikonur Pachtgebühren an Kasachstan gezahlt werden müssen.